
Nachricht von Aunor I
Lore
NACHRICHT AUF KORMORANEN-VERSCHLÜSSELUNGSSTUFE FOLGT. AUDIO NICHT VERFÜGBAR. Mein Name ist Aunor. Ich diene den Verborgenen und dem Praxianischen Orden der Warlocks. Du und ich, wir haben uns nie kennengelernt, aber ich schätze dich sehr. Du hast Wunderbares für die Stadt erreicht und die Menschheit steht tief in deiner Schuld. Sehr bewundernswert für jemanden, der so jung ist. Doch wie es von einem wahren Hüter zu erwarten ist, hast du all deine Taten für die Stadt nicht nur aus Großzügigkeit begangen. Ich denke, dass du willst, was jeder will, der über Macht verfügt: mehr. Der Mann, der „Vagabund“ genannt wird, weiß das. Dieser Mann hat geschafft, was niemand vor ihm geschafft hat: Er überzeugt Hüter dazu, sich der Dunkelheit anzunähern. Und dennoch schaut die Vorhut nur schweigend zu. Commander Zavala und Ikora Rey wissen, wer er ist und wofür er steht. Trotzdem ließen sie zu, dass er sein Gambit ins System brachte. Darüber hinaus haben sie es dem Praxianischen Orden verboten, einzugreifen. Es verstößt gegen alles, wofür die Praxianer stehen. Wir werden ihr Verbot nicht befolgen und prüfen seine Aktivitäten, um genügend Beweismaterial zu sammeln, das selbst die Vorhut nicht ignorieren kann. Tu mir einen Gefallen – von einem Hüter der Stadt zum anderen. Du kannst gerne weiter mit ihm Geschäfte machen, aber gib mir die Chance, dich davon zu überzeugen, dass man dem Vagabunden nicht trauen kann.

Nachricht von Aunor II
Lore
NACHRICHT AUF KORMORANEN-VERSCHLÜSSELUNGSSTUFE FOLGT. AUDIO NICHT VERFÜGBAR. Seit ihrer Gründung diente die Vorhut der Stadt als die beste Abschreckung gegen die totale Auslöschung der Menschheit. Und ein Zeitalter lang gelang dies der Vorhut auch ohne Frage. Doch die jetzige Vorhut stand nie vor einer Bedrohung wie dem Vagabunden. Dieser Mann ohne Name und ohne bestätigte Vorgeschichte in den Aufzeichnungen der Stadt hat einen ideologischen Krieg vor unsere Türschwelle gebracht. Er ist eine größere Bedrohung als jeder Schar-Gott oder Vex-Geist, weil ich nicht einfach mit einer Schrotflinte in den Anbau marschieren und ihn wegblasen kann. Das würde die Vorhut nicht zulassen. Sie sehen ein zerstörerisches Element, das sie nicht kontrollieren können. Ich sehe einen Kriminellen in einer Machtposition. Der Praxianische Orden hat Vorhut-Aktivitäten überwacht: Hüter wie du lassen ihre Pflichten an der Front links liegen, um sich ins Gambit des Vagabunden zu stürzen. Jedes Partikel, das sie ihm in die Hände spielen, steht für einen weiteren Moment, in dem das parakausale Phänomen in der Träumenden Stadt nicht untersucht wird und unsere Feinde in den Todeszonen auf der Erde unsere Fronten zurückdrängen. In der Abwesenheit des Lichts rührt sich sogar der Höllenschlund auf dem Mond. Das kann so nicht weitergehen. Abgesehen von den ontologischen und genozidalen Bedrohungen ermutigt Gambit dazu, Dunkelheit im Kampf gegen Dunkelheit ... und gegen andere Hüter einzusetzen. Seit der Gründung der Stadt existierte der Praxianische Orden, um die Dunkelheit und andere verbotene Mittel von den Hütern der Stadt fernzuhalten. Trotz größter Bemühungen finden Kampfmittel wie der Rote Tod, Scharlach ... und gewisse Waffen des Leids ... weiterhin ihren Weg in die Arsenale der Stadt. Doch selbst solche Hüter-Killer sind nichts im Vergleich zur ideologischen Bedrohung, die Gambit darstellt. Gambit führt zu Dunkelheit. Und Dunkelheit ist die Schar auf dem Mond, die unsere Art im Großen Desaster in Stücke reißt. Die Dunkelheit ist die Rote Schlacht, der Fall des Turms – als die Kabale den Reisenden zum Schweigen brachten und tausende der letzten Menschen auf der Erde an einem Tag auslöschten. Die Dunkelheit ist die Vex, die die Existenz unserer Verbündeten und unsere Erinnerungen an sie auslöschen. Die Dunkelheit ist ein Mann, der die Macht in der Hand hält, den endgültigen Tod zu bringen. Die Dunkelheit war der Untergang des Goldenen Zeitalters. Die Dunkelheit ist Frieden durch Auslöschung auf vielfältige Weise. Als Schwert des Praxianischen Ordens ist es meine Pflicht, diejenigen zu finden, die mit der Dunkelheit in Verbindung stehen oder die Dunkelheit als religiöse oder parakausale Instanz studieren. An Gambit teilzunehmen, ist problematisch, aber Hüter werden immer dort zu finden sein, wo es Waffen gibt. Wenn der Orden gewinnen will, muss der Vagabund zu Fall gebracht werden. Wenn ich zuverlässige Beweismittel dafür in die Finger bekommen könnte, dass dieser Bastard nachweislichen Schaden verursacht, wird der Praxianische Orden über ihn hineinbrechen wie eine zweite Sonne. Ich weiß, dass der Vagabund Gehör bei dir findet, aber bedenke Folgendes: Ein Hüter der Stadt zu sein umfasst mehr, als nur Macht zu haben.

Nachricht von Aunor III
Lore
NACHRICHT AUF KORMORANEN-VERSCHLÜSSELUNGSSTUFE FOLGT. AUDIO NICHT VERFÜGBAR. [Dieses Transkript befand sich zusammengeknüllt neben den zerbrochenen Überresten eines Geistes.] Dieser Geist gehörte einem abtrünnigen Hüter, der vor Kurzem in einem Feuergefecht mit den praxianischen Elementen der Stadt sein Leben aushauchte. Sein Hüter, ein ebenso toter Titan, trug einen Titel: Dredgen. Dieses Paar waren ideologische Anhänger des Dredgen Yor. Kein Grund für Veteranen der Roten Schlacht sich über Geschichte des Dunklen Zeitalters kundig zu machen, hier ist eine Zusammenfassung: Yor war einer der Ersten von uns, der uns mit der ketzerischen Benutzung der Dunkelheit tötete. Sogar Hüter können davon nicht mehr zurückkommen. Alle, die seinen Namen in jüngster Vergangenheit benutzten, gehörten einer Gruppe Gesetzloser namens „Schatten von Yor“ an. Keine zwei können sich auf Yors wahre Ideologie einigen, aber alle streben danach, sich die Dunkelheit zum Machtgewinn zu Nutze zu machen. Den Aussagen seines ehemaligen Einsatztrupps zufolge, gehörte der Vagabund zu ihnen. Oder tut es noch. Die Gruppe hat sich schon lange nicht mehr gezeigt. Es kursieren Gerüchte, dass sich neue „Dredgens“ auf Geheiß des Vagabunden erheben. Alles relativ junge Hüter: die Alt-Russland-Kohorte oder die Rote Schlacht. Nicht das alte Blut der Originalgruppe. Du könntest einer von ihnen sein. Oder bald. Doch wisse, dass ich Gewissheit habe, dass manche, oder alle, der Originalgang wieder in der Stadt sind. Der Geist in deiner Hand gehörte einem von ihnen. Und es würde mich nicht wundern, wenn der Abtrünnige, der die Schatten jagt, der Jäger, der die Goldene Kanone selbst schmiedete, nicht weit ist. Ich weiß nicht, warum die Schatten zurückgekehrt sind, aber es gibt einige Theorien: Zum Leidwesen des Vagabunden, bin ich mir sicher, ist es kein Geheimnis, dass die Stadt-Hüter mit der Dunkelheit in Form von Gambit spielen. Vielleicht wollen die Schatten aktiv anheuern. In der Vergangenheit haben sie oft versucht, die Dunkelheit ins Arsenal der Hüter einzugliedern, und sind immer gescheitert. Aber der Vagabund und die Schatten könnten auf Kriegsfuß stehen. Der Mann ist ein Alleingänger und Betrüger, der genauso viele Brücken abbrennt wie er in der Hüter-Community baut. Seine Loyalität gehört ihm und ihm allein. Möglich, dass er Gambit-Stammgäste um sich schart, um sich gegen die Seinen verteidigen zu können. Oder die Dredgens sind hier, um ihrem Verbündeten, dem Vagabunden, bei Gambit zu helfen oder bei einer neuen, unbekannten Sache. Ich verrate dir das alles, weil ich auf dein Vertrauen baue. Dem Vagabunden darf nicht getraut werden. Wenn du mit ihm und den Dredgens zu tun hast, dann auf eigene Gefahr. Und selbst wenn du ihren Titel trägst, ist es noch nicht zu spät, die richtige Wahl zu treffen. Ende nicht so wie der Geist in deiner Hand. Er hatte keinen sanften Tod.

Nachricht von Aunor IV
Lore
Der Vagabund trickst dich aus. Gambit Prime ist kein „Werd-schnell-reich“-Spiel, sondern ein Experiment. Und er lockt euch vom Turm an als seine Testratten. Bis heute glaubten die Vorsteher meines Ordens, dass der Vagabund eine Thronwelt kreieren will, so wie der Hohn-Baron Hiraks das getan hat. Aus dem Tod der Jäger-Vorhut. Doch überraschenderweise haben wir weder in noch um die Stadt herum Beweise dafür gefunden, dass der Vagabund jemals jemanden getötet hat (aber natürlich könnte sich auf dem armseligen Ding, das er Schiff nennt, ein Massengrab befinden). Deine Exkursion heute bestätigte die Story mehrerer Hüter, die noch der Vorhut treu sind: der Brocken des Vagabunden stammt von der supergeheimen Macht, die man nur als die Neun kennt. Die Warlock-Orden besitzen nur triviale Infos über diese Wesen, aber es scheint, als ob der Vagabund mit Mächten, die über Licht und Dunkel hinausgehen, zusammenarbeitet. Vor ihm war die Erwachten-Königin die einzige bekannte Verbindung. Ich hoffe, dass ich darauf bauen kann, dass du die Augen offen hältst und ehrlich Bericht erstattest. Als einer seiner Gambit Prime-Kandidaten, gehörst du zu den ersten Hütern, die sehen, was der Bastard im Schilde führt. Du bist die Augen und Ohren der Vorhut. Ich hoffe, sie können sich auf dich verlassen.

Nachricht von Aunor V
Lore
TYP: VORHUT-VERLUSTMELDUNG BETEILIGTE: Zwei [2]. Ein[1] Hüter-Typ, Klasse Titan [u.1]; Ein[1] Hüter-Typ, Klasse Warlock [u.2] ASSOZIATIONEN: Smaragdküste; Kathedrale der Narben; Legion-Prunkbau; Kell-Grab; „Der Vagabund“; Gambit; Gambit Prime //AUDIO NICHT VERFÜGBAR// //TRANSKRIPT FOLGT …/ [u.1:01] Was gibt‘s? Arcite ist der Einzige, der hier oben zuhört. [u.2:01] Europäische Todeszone, Erde: drei Hütertodesfälle. [u.2:02] Träumende Stadt, das Riff: zwei Hütertodesfälle. [u.2:03] Nessus, instabiler Zentaur: ein Hütertodesfall. [u.2:04] Wirrbucht, das Riff: drei Hütertodesfälle. [u.1:02] … ich weiß. [eine plötzliche Störung im Feed durch lichtbasierte Strahlung] [u.1:03] Du hast verfehlt. Und meine Mauer ruiniert. [u.2:05] Wenn ich dich hätte treffen wollen, sähst du jetzt aus wie die Mauer. Solltest du ihn nicht zurücklassen, sobald etwas schiefgeht? [u.1:04] Diese Hüter kannten das Risiko. Wir nehmen sie jedes Mal mit, wenn wir die Ränder raiden oder einen Strike unternehmen. Gambit ist da nicht anders. Das waren keine „Dorn“-Zwischenfälle. In jedem Fall wurden Geister von Nicht-Hüter-Feinden erwischt. Der Schmelztiegel ist für sie da genauso wie für uns. [u.2:06] Er achtet nicht auf die Arenen wie du. Er ist rücksichtslos. [u.1:05] Wir brauchen ihn. Es funktioniert. [u.2:07] Wenn wir noch einen Hüter verlieren, ist er raus. Hast du vergessen, wie viele von uns in dieser ersten Kriegsnacht gestorben sind? [u.1:06] Ich hab all die begraben, die ich vor Sonnenaufgang finden konnte. [u.2:08] Wie wär‘s, wenn wir gar keine Hüter mehr begraben? Er gehorcht ab jetzt. Oder ich blas ihm und seinem Geist höchstpersönlich das Licht aus. //ENDE TRANSKRIPT NACHRICHT AUF KORMORANEN-VERSCHLÜSSELUNGSSTUFE FOLGT. AUDIO NICHT VERFÜGBAR. Dieses Transkript hab ich selbst gestohlen. Dachte, du solltest es sehen. Deine Freunde sterben unter der Aufsicht des Vagabunden wie die Fliegen. Wann trifft es dich? Der Order ist wie gelähmt. Die Hälfte von uns will die Geister der Vorhut und den Vagabunden festnehmen, so dass sie sich praxianischer Gerechtigkeit stellen müssen. Aber das würde den Frieden in der Stadt zerstören, für immer. Und während all dem sind die Schatten von Yor eine Präsenz in der Stadt. Und keine Goldene Kanone in Sicht, die sich ihrer annehmen könnte. Der Mann muss alle Hände voll zu tun haben. Es scheint, dass das Schicksal der Stadt wieder in deinen Händen ruht. Die Entscheidungen, die du in den kommenden Wochen triffst, könnten mehr Leben betreffen als sämtliche Kugeln, die du je abgefeuert hast. Bedenke das. Und auch das: Der Vagabund vergiftet Gedanken, treibt Hüter weg vom „Dogma des Reisenden“, wie er es so schleierhaft nennt. Er hat bereits viele davon überzeugt, dass die Dunkelheit ein gutes Werkzeug ist. Doch diese Stadt ist auf der Grundlage gebaut, gegen die Dunkelheit und alles, wofür sie steht, zu kämpfen: die Hinfälligkeit von Ordnung, individuelle Bereicherung statt Allgemeinwohl. Die Schar und die Besessenen leben, um ihren Göttern zu dienen. Der Reisende ermächtigt die Menschheit zu leben. Er behauptet etwas anderes, aber der Vagabund ist nicht über den Systemen. Die Rüstung, die er dir in seiner sogenannten „Abrechnung“ anbietet, steht für eine Wahl in Systemen, die er erstellt hat. Er ist hier, um die natürliche Ordnung für persönliche Bereicherung zu stören, und es ist ihm völlig gleichgültig, wer dafür stirbt. Die Vorhut braucht dich mehr denn je. Gegen den Vagabunden. Gegen sie selbst. Du weißt, was du tun musst. Ich muss Dredgens jagen.

Nachricht an Aunor
Lore
Du verfasst eine verschlüsselte Nachricht an Aunor vom Praxianischen Orden. Neben einer kurzen Versicherung deiner Solidarität, enthält die Nachricht auch Transkripte deiner Konversationen mit dem Vagabunden sowie Daten, die die „Gambit Prime“- und „Abrechnung“-Operationen detailliert beschreiben. Dein Geist hat außerdem Beschreibungen der modifizierten Gambit-Bank hinzugefügt, die ihr gesehen habt, als ihr ... in? ... auf? dem „Brocken“ wart zusammen mit Engramm-Prints der ontologischen Rüstung, die du auf des Vagabunden Anweisung hin geschmiedet hast. Die Vorhut und die Verborgenen sind sicher daran interessiert, dass sich seine Materialressourcen erweitern: von Licht und Dunkel zum kalten Unbekannten der unmöglichen Welt, die er gefunden ... oder erschaffen hat, im Brocken. Die Spektralanalyse des Geists bestätigt, dass es nichts in der Aszendenten-Ebene entspricht, dem du begegnet bist. Doch die Messungen erinnern ihn an die dritte Säule, dem Trainingsplatz der Wesen, die als die Neun bekannt sind. Du weißt nicht, was die Zukunft bringt, aber du weißt, dass du ihr mit einem reinen Gewissen begegnest.

Nachricht von Aunor VI
Lore
NACHRICHT AUF KORMORANEN-VERSCHLÜSSELUNGSSTUFE FOLGT. AUDIO NICHT VERFÜGBAR. Das ist richtig gute Arbeit. Und ich bin froh, dass du nicht vom Kurs abgekommen bist. Dass jemand, der sich in der Roten Schlacht heldenhaft geschlagen hat, auf die schiefe Bahn gerät und gemeinsame Sache mit dem Vagabunden macht, ist keine Sache, an die ich denken will. Du hast mir wichtige Informationen über seine Operationen verschafft, aber ich muss wissen, wer in diesem System mit ihm zusammen arbeitet. Jemand schickt ihm die Rohmaterialien für seine Ausrüstung und ich weiß, dass seine Konten in der Stadt nicht genug Glimmer haben, um dafür zu bezahlen. Vorhut-Territorium wird von Abtrünnigen überrannt, seit Gambit das neue Lieblingshobby im Turm ist, es könnte also jeder sein. Mein Geist hat ein paar Mikros für dich gebastelt, die mit praxianischen Abwehrmechanismen versehen sind. Wir haben sie rigorosen Härtetests unterzogen. Wenn‘s nicht unbedingt der Hammer eines Sonnenbezwingers ist, stoppt sie nichts. Verwanz den Schuppen des Vagabunden im Anbau und finde heraus, wer ihn beliefert. Ich begebe mich in die unteren Gebiete der Stadt, um zu sehen, ob ich einen seiner Jobs persönlich abfangen kann. Möge die praxianische Flamme mit dir sein.

Nachricht von Aunor VII
Lore
NACHRICHT AUF KORMORANEN-VERSCHLÜSSELUNGSSTUFE FOLGT. AUDIO NICHT VERFÜGBAR. Hab den Feed deines Geists erhalten. Begib dich zu Titan, falls du nicht eh schon fast dort bist. Der Vagabund und Spider haben gelegentlich zusammengearbeitet. Aber es kann Spider nicht zum Vorteil sein, falls der Vagabund seinen Einfluss im System ausweitet. Warum hilft er ihm also? Ich frage mich, ob die Schatten von Yor auch involviert sind, vielleicht üben sie für den Vagabunden Druck aufs Riff aus? Die örtlichen Jäger-Verstecke berichten von Zwischenfällen überall in der Bucht. Ich war nicht mehr dort, seit Cayde gestorben ist, dank Gambit muss ich mit jeder Menge Papierkram herumschlagen. Ich schau‘s mir an.

Nachricht von Aunor VIII
Lore
NACHRICHT AUF KORMORANEN-VERSCHLÜSSELUNGSSTUFE FOLGT. AUDIO NICHT VERFÜGBAR. Der Vagabund will ‘ne Kugel in seinen Kopf? Wenn es das Vagabund-Dekret nicht gäbe, würde ich ihm den Gefallen noch heute Nacht tun. Dank deines Trips zu Titan konnte ich ein paar Möchtegern-Dredgens in der Wirrbucht dingfest machen. Keine Todesfälle, weder Hüter noch Zivilisten. Und ein halbes Dutzend Täter mitsamt ihren Geistern. Der Vagabund bezahlte sie, um Partikel zur Bucht zu transportieren. Wenn Partikel der Dunkelheit in Gambit bleiben, kann ich nichts dagegen tun. Das Vorhut-Dekret bedeutet, dass der Vagabund dort tun und lassen kann, was er will. Aber sobald ich jemanden sehe, wie er Partikel außerhalb dessen zu irgendwem anders als der Ratte in Grün schleppt? Dann gehört ihr Licht mir. Diese sechs müssen sich praxianischer Gerechtigkeit stellen. Vielleicht sogar Exil. Wir mussten in Dekaden keinen mehr einsperren. Wenn die Vorhut glaubt, dass der Vagabund die Dinge nicht geändert hat, kann ich ihnen nicht helfen. Und wir räumen weiter nach ihnen auf. Du aber leistest gute Arbeit. Praxianische Arbeit. Wenn du weitermachen willst, dann musst du weiter an seinen Spielchen teilnehmen. Du bist meine Augen. Er wird‘s schon erlauben. Der Mann ist verzweifelt, wahrscheinlich schon sein ganzes Leben lang. Ich kümmer mich dann wieder um die Neun. Der Brocken war genug Anstoß, aber die Stimme, die du gehört hast? Das war ihre Botin. Ich weiß nicht viel über sie, aber irgendwie ist sie in dieses ganze Durcheinander verwickelt.

Transkript der Überwachungsdaten
Lore
TYP: Überwachungstranskript BETEILIGTE: Zwei [2]. Ein Hüter-Typus, Klasse: Multi [u.1]. Ein Hüter-Typus, Klasse: Titan [u. 2] ASSOZIATIONEN: Vagabund, der; Ausgestoßene, die; Dunkles Zeitalter; möglicher Hinweis auf Sprengstoff //AUDIO GESPEICHERT// //TRANSKRIPT FOLGT .../ [u.2:0.1] Hast du dein Projekt abgeschlossen? [u.1:0.1] Ja, Ma'am. Hab sie alle heute Morgen gelegt. [u.2:0.2] Tss. [u.1:0.2] Schau mich nicht so an. Wieso schaust du mich so an? [u.2:0.3] Es gibt einfachere Wege ... [u.1:0.3] Nicht alles muss einfach sein, Liebes. [u.2:0.4] Ich denke, dass du ein Feigling bist. Sieh ihnen einfach in die Augen, wenn du es tust. [u.1:0.4] Ha. Und was, wenn es schief läuft? [u.2:0.5] Dann läuft es schief! Dann fliegt dir alles um die Ohren. Wen interessiert's? Du bist unsterblich. Ist ja nicht so, dass es dich umbringen würde. [u.1:0.5] Das ist so richtige Titanen-Prahlerei, die du hier verzapfst. Weißt du, damals im Dunklen Zeitalter ... [u.2:0.6] „Gab es keine Klassen“, bla bla, „Dogma“, bla bla. Spar dir das für die Anfänger. Wenn dir die Stadt oder dein Bunker in der Ausgestoßenen zu langweilig werden, dann wartet immer noch das Grenzland auf dich. [u.1:0.6] Das tut es, Schwester. Das tut es. //SCHLÜSSELWORT-ANALYSE// hab sie gelegt = Parkett legen, Eier legen, Bombe legen Sieh ihnen in die Augen, wenn du es tust = sich ehrlich verhalten, eine Gewalttat ausführen fliegt dir um die Ohren = einen Fehler begehen, eine Explosion auslösen Bunker = ein Gebäude, das zum Schutz vor der Explosion einer Bombe konzipiert wurde //FAZIT// Keine unmittelbare Bedrohung erkannt, jedoch macht die häufige Verwendung von Explosionsmetaphern eine Ermittlung notwendig.

Nachricht von Aunor IX
Lore
NACHRICHT AUF KORMORANEN-VERSCHLÜSSELUNGSSTUFE FOLGT. AUDIO NICHT VERFÜGBAR. Dein Geist hat einige weitere Transkripte weitergeleitet. Du bist in die Ausgestoßene eingebrochen, was? Dein Instinkt ist gut. Es scheint mir, als habe sich der Vagabund einen Schützling an die Seite geholt. Wahrscheinlich ein junger Kriegsheld wie du. Falls er seine „Lektionen“ niederschreibt, dann findet sich darin vielleicht das kleine Fünkchen Wahrheit, das wir brauchen, um ihn festzunageln. Finde den Rest dieser „Tapes“. In der Zwischenzeit habe ich mit meinen Kollegen über die Neun gesprochen. Scheinbar ist alle paar Jahre jemand mit Xûr ins Gespräch gekommen und war danach fest davon überzeugt, das Genie zu sein, das das Rätsel der Neun lösen könnte. Waren hauptsächlich Kryptarchen. Ein paar Hüter waren auch darunter. Dann ist das Licht während der Roten Schlacht ausgegangen und eine letzte Geistesgröße hat sich auf die Suche nach der Vorsehung gemacht: eine Sonnenbezwingerin namens Orin. Sie kam als die „Botin“ zurück. Sie hat die Prüfungen ausgerichtet und gesagt, dass die Neun bereit sind, über die würdigsten unter uns zu urteilen – warum und wofür wissen wir nicht. Scheinbar mögen sie starke Krieger. Seitdem ist niemand mehr verschwunden. Ich sollte hier wohl erwähnen, dass manche das Verschwinden als „Entführung“ bezeichnet haben. Kleiner Tipp? Versuche, emotionale Worte aus deinen Berichten rauszulassen. Dem Wissen des Praxianischen Ordens nach sind die Neun keine Verbündeten der Dunkelheit. Wir haben handfeste Informationen von Riff-Spionen, denen zufolge die Erwachten-Königin jetzt mit ihnen jenseits des Systems zusammenarbeitet. Könnte sein, dass sie etwas im Schilde führen – was auch immer da draußen ist, scheint wichtiger zu sein als all das Leid in der Träumenden Stadt. Und jede Korsarin, mit der ich gesprochen habe, ist davon fest überzeugt. Ich glaube dem, was sie glauben. Die Erwachten haben zu viel Selbstrespekt, als dass sie unter einer schlechten Anführerin leben würden. „Schlecht“ und „beliebt“ sind natürlich zwei verschiedene Paar Schuhe. Ich denke jedenfalls nicht, dass die Neun oder die Botin dir schaden wollen – zumindest jetzt noch nicht. Es wäre jedoch hilfreich, zu wissen, was sie mit dem Vagabunden vorhaben, aber ... diese Ermittlung liegt bei dir. Wenn du bei deinen Nachforschungen auch nur auf das kleinste Problem stößt, dann lass es mich wissen. Vergiss nur nicht den Rest von uns, wenn du da draußen das Gewebe der Raumzeit veränderst – oder was auch immer die zur Hölle machen.

Nachricht von Aunor X
Lore
NACHRICHT AUF KORMORANEN-VERSCHLÜSSELUNGSSTUFE FOLGT. AUDIO NICHT VERFÜGBAR. Danke deinem Geist bitte für mich. Die analytische Arbeit, die ihr beiden geleistet habt, wäre einer Aufnahme in den Praxianischen Orden wert. Zu schade, dass die Vorhut euch so sehr auf Trab hält- Das ist das Ende unser Ermittlungen. Diese Tapes, die du gefunden hast, enthielten die Fünkchen Wahrheit, denen wir die ganze Zeit hinterhergejagt sind. Es ist nur nicht die Wahrheit, die ich erwartet hatte – ich hatte diesen Mann immer als gefährliches, kriminelles Genie gesehen. Als das personifizierte Böse wie Dredgen Yor, aber stattdessen bekomme ich ... Was? Eine Tragödie? Pathos? Tja. Er ist ziemlich jämmerlich. Ich habe meinen letzten Bericht beim Orden abgegeben und bin mit ihren Beschluss zufrieden: Der Vagabund soll weiterhin scharf beobachtet werden, aber er stellt keine direkte Bedrohung dar, solange er weiterhin mit der Vorhut und Lord Shaxx kooperiert. Somit stimmen wir mit dem aktuellen Urteil der Vorhut überein. Die Schatten von Yor, die Gambit aus ihren Verstecken getrieben hat, sind hauptsächlich Verbrecher mit Waffen und Geistern. Sie haben weniger Biss als die Dredgens von Yor. Kein Wunder, dass Shin Malphur nicht aufgetaucht ist. Diese Tölpel sind seine Zeit nicht wert. Ich sehe all das als Lektion, dass Mutmaßungen gefährlich sein können, aber zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass der Vagabund wie eine Ratte wirkte. Und es immer noch tut. Wir sehen uns draußen im Einsatz. Ich muss jetzt Papierkram erledigen.

Die Salzminen
Lore
In einem Lager auf einer Klippe über den Salzminen von Trostland hielt ein Mann mit einer Goldenen Kanone zwei Hüter als Geiseln. Hinter ihnen glühte eine aschgraue Silhouette auf dem Felsen. „Ich habe euch jede Chance gegeben“, sagte der Mann mit der Goldenen Kanone. „Irgendwelche letzten Worte?“ Eine der Geiseln hob den Kopf und holte Atem. Bevor er etwas sagen konnte, explodierte sein Schädel in einem Arkus-Licht-Schauer. Ein Leere-Pfeil schoss durch die Luft und bohrte sich durch den Hals der zweiten Geisel. Er brach zusammen und fiel gegen seinen toten Begleiter. Der Mann drehte sich um und sah in die Richtung der Schüsse. Die Goldene Kanone leuchtete hell in seiner Faust. Die Geister der toten Hüter materialisierten sich, um die Gefallenen wieder auferstehen zu lassen — aber sie wurden daran gehindert, als zwei Fesseln durch die Bäume flogen und sich über ihre Gehäuse legten. Die Geister fielen zu Boden, umgeben von Arkus-Energie, die aus ihren Fesseln strömte. Lose Steine fielen die Klippe hinunter, als sechs Warlocks, die alle lange, schwarze Mäntel trugen, einer nach dem anderen in das Lager eindrangen. Im Anschlag hatten sie alle Verzichtserklärungs-Schrotflinten. Der Mann bewegte sich nicht. Die Frau, die die Warlocks anführte, trat näher an ihn heran. Sie zeigte ihm ein Kormoranen-Siegel und hatte keine Angst vor der flammenden Waffe. „Aunor. Praxianischer Orden.“ „Du störst mich bei einer wichtigen Mission“, sagte er. „Genau das wollte ich auch gerade sagen“, erwiderte sie. „Diese Geister kommen mit uns. Niemand wird mehr getötet. Dein Ruf wird dich nicht schützen.“ „Deine Zuständigkeit endet in der Stadt“, war die Antwort. „Die beiden sind mein Problem.“ Aunors Blick glühte. „Sie sind Straftäter dritten Grades. Interaktion mit der Dunkelheit auf materieller Ebene, Sammeln und Verbergen von illegalen Artefakten. Wir werden sie rehabilitieren und umerziehen, wenn wir müssen.“ „Und dann machen sie hinter eurem Rücken weiter. Sie sind bereits abhängig. Macht korrumpiert.“ „Du kostest uns Geister – die wir im Kampf gegen die Feinde der Menschheit brauchen. Diese Hüter sind mehr als potentielle Dredgens ...“ „Männer wie diese zerstören euch von innen heraus.“ „Basierend auf den Sünden eines Mannes?“ „Mein Kampf ist älter als eurer, Warlock Aunor, und ich werde immer noch kämpfen, wenn eure praxianischen Gesetze vergessen sind und die Letzte Stadt zu Staub zerfallen ist.“ „Du, Shaxx, die Vorhut und all die anderen Problemlöser, ihr stürzt die Stadt in den Untergang.“ Der Mann nahm die Goldene Kanone von einer Hand in die andere und seufzte. Aunor hob ihre Flinte. Die anderen Warlocks taten es ihr gleich. Der Mann tat nichts. „Shaxx würde es nicht gefallen, wenn ihr alle in Einzelteilen zurückkehrt. Nehmt sie mit. Ich behalte sie im Auge. Wenn sie auch nur falsch atmen, gehören sie mir.“ Er ging in den Wald, seine Faust brannte immer noch. Im Lager wurde es dunkel, als er verschwand. „Stellt die Geister sicher“, wies Aunor ihr Team an, als sie mit der Waffe im Anschlag das Lager überprüfte.

Bezirk 125
Lore
Die Schatten hatten ihren Geist. Sie waren irgendwie an Fesseltechnologie gekommen – Praxianische Technologie. Der Sache würde sie beizeiten nachgehen. Wenn sie dann noch leben würde. Kein Mann mit Goldener Kanone. Kein Einsatztrupp. Keine Verstärkung. Sie hatte die Spur einer Gruppe von neublütigen Dredgens verfolgt und war mit ihrem Sparrow über die Veridian-Brücke zu einem örtlichen Gensym-Labor geflogen. Aber die Schatten hatten auf sie gewartet. Von einem versteckten Punkt auf einer Überführung aus hatte eine einzelne Rakete eines schultergestützten Werfers die Straße vor ihr zerstört. Dabei war sie von ihrer Maschine geflogen. In diesem Moment sah sie noch, dass Bahaghari versuchte, sie in einem Lichtstrahl zu fangen, aber mit einem verräterischen Pfeifen und Knallen brachte eine Fessel ihren Geist zum Schweigen. Und dann fiel sie. Sie legte sich in den heulenden Wind, um den Fall zu einem kontrollierten Sprung zu machen. Der Aufprall erschütterte sie bis ins Mark und die Kälte des Wassers raubte ihr den Atem, während um sie herum Trümmer in den See regneten. Sie fing an, die lange Strecke bis zum Ufer zu schwimmen – bis zu einer Straße, von der sie wusste, dass sie sie zur Überführung bringen würde. ** Sie fuhr mit einem gestohlenen Moskito hoch zur Überführung und blickte auf das schwelende Wrack der Brücke hinunter, von der sie vor einer Stunde gestürzt war. Bahaghari war nirgendwo zu sehen, aber das Visier ihres Helms empfing das Echo einer Leere-Entladung aus einer Scharfschützen-Stellung. Es stimmte mit dem Abschuss-Muster einer schultergestützten Gräfin SA/2 überein. Sie übermittelte die Daten an den Vagabunden und dafür bekam sie die Koordinaten dreier möglicher Schatten-Verstecke im Gebiet. Ohne Bahaghari musste sie sie manuell in ihr Ortungsgerät eingeben. Sie wählte die am weitesten entfernte Position und fuhr los. ** Als sie bei einem verlassenen Lagerhaus in Bezirk 125 ankam, hatten die Schatten bereits Forderungen für die Herausgabe ihres Geists gestellt. Sie wollten grünes Licht, um ihre Sprungschiffe bis Mitternacht aus dem System zu bringen. Ansonsten würden sie Bahaghari töten. Die Vorhut ignorierte ihre Forderung. Mit Abtrünnigen würden sie nicht verhandeln. Nicht einmal mit Osiris persönlich. Und diese Schatten waren nicht Osiris. Über sich konnte sie die Magnetbahn aus dem Ostkern hören. Der nächste Zug würde um Mitternacht ankommen. Sie konnte ein Licht im obersten Stockwerk des rostroten Gebäudes und die Silhouetten mehrerer Personen sehen. „Ich bin in einem anderen Stockwerk“, sagte Bahaghari. Aunor zuckte zusammen. „Wie ...?“ „Ich habe die Fessel gehackt. Es ist Praxianische Technologie. Wir haben einen Abtrünnigen im Orden.“ „Darüber zerbrechen wir uns später den Kopf. Du bist also nicht im obersten Stockwerk?“ „Nein. Ich bin im Keller. Unter der Straße. Abgesehen von uns ist das Gebäude leer. Denk nicht einmal daran, hier alleine aufzukreuzen. Du brauchst ein Team. Oder ein Gjallarhorn.“ „Ich habe weder das eine noch das andere, Bighari.“ „Denk nicht einmal daran.“ „Ich habe nichts gesagt.“ „So nennst du mich nur, wenn du kurz davor bist, eine Dummheit zu tun.“ ** Das war das erste Mal, dass sie eine Magnetbahn fuhr. Ihr gefiel das kraftvolle Gefühl im Vorderwagen, als sie sah, wie die Welt vorbeiraste. Der Zug war leer. Vor der Übernahme hatte sie alle Passagiere und den Schaffner aussteigen lassen. Mit einem Kormoranen-Siegel konnte man die Leute zu fast allem überreden. Es ging jetzt schnell in die Kurve und sie tippte einen Steuerungsbefehl auf ihrem Handgelenk ein. Eine Reihe von Annäherungsminen auf den Schienen und Trägern explodierten und der Zug raste durch Rauch und Feuer nach vorne ... Hinunter auf ein rostrotes Lagergebäude. ** Sie konnte alles sehen, was Bahaghari sehen konnte, sogar im Tod. Für diejenigen im Inneren des Gebäudes war es, als würde die Welt untergehen. Aber ihr Geist war frei und steuerte direkt den Vorderwagen des Zuges an, der das Obergeschoss des Lagers durchspießt hatte. Zwei verletzte Schatten, die einzigen Überlebenden, waren direkt hinter ihr, als sie Aunors zusammengebrochenen Körper erreichte, ihr Auge strahlend vor Licht. Aunor tauchte aus einer leuchtenden Säule auf und wich einem Schwinger des blutenden Schattens aus, bevor sie ihn mit lodernder Handfläche am Bauch traf. Sie brannte sich direkt durch ihn hindurch und rollte mit dem Schwung nach vorne, unter einem donnernden Schuss aus der Kanone des zweiten Schattens hinweg. Sie verwandelte die Rolle in einen harten Tritt vom Boden aus und zertrümmerte das ungeschützte Knie des Mannes. Sie stürzte sich auf ihn, als er fiel, und schlug ihn mit einem Ellbogen-Hagel bewusstlos. Bahaghari tauchte hinter ihr auf. „Es gibt noch drei weitere Leichen ... irgendwo unter diesem Zug. Was jetzt?“ Aunor stand auf, bedeckt von Blut und Asche. „Wir nehmen ihre Geister mit. Alarmiere die Vorhut. Wir haben fünf Abtrünnige in Gewahrsam genommen.“ Aunor fand ihren Mantel im Führerstand, er war zerrissen und übel verbrannt. Sie zog ihn an, heftete sich ihr Kormoranen-Siegel an, setzte sich neben die Leichen und wartete darauf, dass sich die Geister ihrer Gefangenen materialisierten. Ihr Funkgerät klickte. „Keine Verluste. Das hast du gut gemacht“, lobte Ikora. „Sagst du das als Anführerin der Warlocks oder der Verborgenen?“, erwiderte Aunor. „Als deine Freundin. Du bist ins Schlingern geraten, aber du hast dich wieder gefangen. Zavala und ich wissen deine Hilfe hierbei zu schätzen. Es ist von höchster Wichtigkeit, dass ...“ „... Der Vagabund Gambit fortsetzt, ja.“ „Aunor.“ „Ja.“ „Alles in Ordnung? Wir verlangen eine Menge von dir.“ „Ich würde deinen Job nicht machen wollen. Und die Stadt braucht die Verbindungen und Mittel dieser Ratte. Wenn er uns Orin zurückbringen kann ...“ „Mmh. Sprechen wir morgen früh darüber.“ Sie blickte auf die brennenden Schienen und die Ruinen des Lagers um sie herum. Das war wohl von nun an ihr Leben.

Ziviles Atrium Süd
Lore
Der Vagabund umrundete eine Ecke im Basar und schnappte sich ein Tuch, das an einem der Stände hing. Er schlüpfte durch ein Tor und ging durch eine wenig benutzte Tür in einen zivilen Korridor. Während er weiterging, hüllte er sich in das Tuch, um sein Gesicht zu verbergen. Dabei änderte er nach und nach seine Haltung und sein Tempo: Er bewegte sich etwas langsamer und beugte sich ein wenig tiefer. Als er in das nächste Atrium kam, war es, als wäre er um sechzig Jahre gealtert. Als er eine Gruppe von Alten sah, die sich in der Sonne wärmten, schlenderte er hinüber, um sich als einer von ihnen hinzusetzen. „Neu hier?“, krächzte einer. „So fühlt es sich jedenfalls immer an“, antwortete er in einem näselnden Ton. „Ich weiß, was du meinst", sagte der Alte und starrte auf eine Gruppe von vorbeiziehenden Titanen, in deren Rüstung sich der Himmel wiederspiegelte. „Die da ändern sich nie“, sagte er, während er auf sie deutete. „Aber alles um sie herum können sie nach Belieben ändern. Zum Guten oder zum Schlechten.“ „Da ist was dran.“ Doch das hatte er nicht gemeint. Sobald der Verkehr nachließ, würde er direkt zum Anbau gehen können. Keine Hüter, die ihn über Regeln oder Auszahlungsänderungen für Gambit belästigen. Er hasste es, mit den Lichtern da raus zu gehen. Ihre Ernsthaftigkeit kotzte ihn an. Er tat es nur, weil er essen musste. Was er an Gambit liebte, war eine einzige Sache: köstliche Partikel der Dunkelheit. Die Bank knarrte, als sich jemand neben ihn setzte. Er sah nicht einmal auf. Wer auch immer es war, irgendwann würde er wieder gehen. „Deine Infos waren verlässlich“, sagte eine Stimme. „Zu meiner Überraschung.“ Er drehte sich um und sah eine Frau: braune Haut, krumme Nase, mit intelligenten Augen und einem festen Blick. Sie trug einen schwarzen Mantel und eine leichte Rüstung darunter. Ein Warlock. Er kannte sie nicht. „Du musst mich verwechseln, Liebes“, trillerte er. Sie reichte ihm eine aufwendig gestaltete Tafel von der Größe einer Titanen-Faust. Ein Kormoranen-Siegel. „Die Infos, die du uns über die Schatten verkauft hast, waren verlässlich“, wiederholte sie. „Wechselst du die Seiten?“ Er blinzelte. Es brachte nichts, sich zu verstellen. Er setzte sich etwas aufrechter hin. „Ich bin einzig und allein auf meiner Seite. Sind sie am Leben?“ Die Alten zu seiner Rechten runzelten die Stirn und begannen, miteinander zu tuscheln. „Alle, bis auf einen. Als wir vor Ort ankamen, hatte unser gemeinsamer Freund schon seine Arbeit aufgenommen.“ „Die drei waren Idioten. Auf der Jagd nach Legenden. Keine Gefahr für irgendwen außer für sich selbst.“ „Ich glaube nicht, dass du das beurteilen kannst. Aber sie sind jetzt in Gewahrsam.“ „Wenn du dann fertig bist, möchte ich meine Zeit wieder mit meiner Decke und diesen alten Knackern verbringen.“ „Wir haben uns die Tapes deines Protegés angehört“, sagte sie. „Ihr Bastarde“, sagte er, ohne sonderlich wütend zu klingen. „Die Vorhut glaubt, dass sie dich brauchen kann“, sagte sie. „Und was glaubst du?“ „Du bist ein Verbrecher, dem man nicht trauen kann. Aber ... Orin hat dir eine Chance gegeben.“ Er drehte sich um, um sie anzusehen. „Und ich glaube, dass du denkst, du könntest sie zurückbringen“, fuhr sie fort. Er sagte nichts, sah aber auch nicht weg. Aunor stand auf. „Schönen Tag noch.“